kunstforum matthäus

Dauer: Sa 10-15.30 Uhr

Leitung: Dr. Jochen Schröder

Teilnahmepreis (inkl. Imbiss): 30,- €

Die große mittelalterliche Visionärin beeindruckt mit der erstaunlichen Breite ihrer Schauen, ihrer heute oft als ‚ganzheitlich‘ klassifizierten Anthropologie, ihren selbstbewussten politischen Stellungnahmen und der praktischen Vernunft ihrer Gesundheitslehre. Dabei ist bekannt, dass man zu ihrer Zeit nicht nur den üblichen Häresieverdacht verhandelte, sondern ihren originellen Texten die eingängigeren und harmloseren Visionen der heute fast vergessenen Elisabeth von Schönau vorzog. Da wundert es nicht, dass Hildegards überlieferte Texte keineswegs rein mystische Schauen spiegeln, sondern eine Schulung in der Rhetorik der Vision und des Bibelkommentars verraten – Anlass für das vieldiskutierte Mitarbeiterproblem, das viele der besten KennerInnen zögern lässt, die „Lehrerin der ganzen Kirche“ (Ratzinger) als Theologin zu betrachten. Wir wollen Hildegards Schriften daraufhin befragen, was uns diese außergewöhnliche Frau vor dem Hintergrund der frühen Stauferzeit zu sagen hat und welcherart die den Visionstexten zugehörigen Bilderwelten sind.

Vgl. die Studienfahrt: „Hildegard von Bingen und die Kaiserdome am Rhein“