Studienfahrt

Bologna - Ferrara - Urbino

20.10.2018 bis 28.10.2018

Dauer: 9 Tage, mit Flugzeug/Bus

Leitung: Dr. Andreas Cante

Preis p.P. im DZ (Ü/HP) 1.893,-€

EZ-Zuschlag 280,-€

Aufpreis für Zimmer mit Meerblick in Gabbice Mare p.P. 48,-€

(inkl. Eintritte)

Von der Poebene über die Adriaküste bis in den Apennin spannt sich der Bogen dieser Studienfahrt. Wir besuchen Orte, die in bestimmten Phasen der Kunstgeschichte des 14.-17. Jhs. kaum weniger prägend waren, als Florenz, Venedig und Rom. Nominell gehörte die Region bis 1860 zum Kirchenstaat. Lange Zeit übte der Papst freilich nur eine lockere Oberhoheit aus. So konnten sich in der Romagna und im Herzogtum Urbino unter der Ägide örtlicher Fürstengeschlechter eigenständige Spielarten der Renaissance entwickeln.

Ferrara war jahrhundertelang Hauptsitz der Markgrafen, später Herzöge aus dem Hause Este. Eindrucksvoll kündet bis heute das Castello Estense mit seinen zinnenbewehrten Türmen von der nicht unbestrittenen Durchsetzung ihrer Herrschaft. Später brachten die Este einige humanistisch gebildete, leutselige Sprösslinge hervor, die zu den beliebtesten Fürsten ihrer Zeit gehörten. Großzügig ließen sie Ferrara zu einer Musterstadt der Renaissance erweitern. Wenngleich diese Stadterweiterung mit ihren geraden Straßen und soliden, aber schlichten Ziegelhäusern heute etwas spröde wirkt, sind die großen Plätze, kleinen Parks und der markant an die Hauptstraßenkreuzung platzierte Palazzo dei Diamanti mit seiner originellen Marmorfassade nicht ohne Reiz. Auch zur Malerei der Renaissance hat Ferrara Bedeutendes beigetragen. Einzigartig sind die Fresken im Palazzo Schifanoia, die in ihrer Kombination von Darstellungen olympischer Gottheiten, Tierkreiszeichen und Monatsbildern höfischen Lebens ein Panorama antikisch inspirierter Weltsicht der Frührenaissance bieten, das zugleich durch die naive Frische des Vortrags erfreut.

Wenn es überhaupt Vergleichbares gibt, dann den Reliefschmuck des Agostino di Duccio im Tempio Malatestiano in Rimini, einer Kirche die der örtliche Tyrann, Sigismondo Malatesta, zu einem Monument seiner selbst ausbauen ließ. Als Architekt diente ihm der große Leon Battista Alberti, den Maßstab gaben Riminis gut erhaltene Römerbauten ab. Einer anderen Linie der Malatesta verdanken wir die Biblioteca Malatestiana in Cesena, deren Renaissance-Lesesaal mit Buchpulten und Büchern so komplett erhalten ist, wie nur wenige Bibliotheken der Epoche.

Den idealen Fürstenhof der Frührenaissance verkörpert kein Ort so vollkommen wie Urbino, die Residenz des Federico da Montefeltro und seines Sohnes Guidobaldo. Der feinsinnig-beschwingten Geselligkeit hat Baldassare Castiglione mit seinem Libro del Cortegiano ein literarisches Denkmal gesetzt. Noch heute übt das hoch in den Bergen gelegene Städtchen einen unvergleichlichen Zauber aus. Der ausgedehnte Palazzo Ducale beeindruckt nicht durch äußerlichen Prunk, sondern durch wohlüberlegte Raumanordnung und erlesen ausgeführte Steinmetzarbeiten und Intarsien. Unter den dort gezeigten Gemälden finden sich Meisterwerke wie die Geißelung Christi von Piero della Francesca, die berühmte Vedute einer idealen Stadt oder ein Damenporträt des in Urbino geborenen Raffael. Auch das Schaffen des überragenden Spätrenaissance-Malers Federico Barrocci lässt sich hier wunderbar studieren.

Wiederum ganz anders „tickt“ die quirlige Großstadt Bologna. Weltberühmt durch ihre Universität, die zu den ältesten Europas gehört, wird sie noch heute von Studierenden geprägt. Schier unübersehbar ist die Fülle erhaltener Gebäude des Mittelalters (darunter die grandiosen Geschlechtertürme!), aber auch der Renaissance, die ganze Straßenzüge mit ebenso praktischen wie schönen Laubengängen säumte. Im Herzen der Stadt, an der Piazza Maggiore, ragt der gewaltige Torso der Kirche des Stadtheiligen Petronio gen Himmel. In San Domenico arbeiteten mit Nicola Pisano, Niccolò dell’Arca und Michelangelo gleich drei Großmeister der Skulptur am Grabdenkmal des Ordensgründers Dominikus. Und in den Jahren um 1600 überwanden die Bologneser Maler Lodovico und Annibale Caracci sowie Guido Reni den Manierismus und wiesen der Malerei neue Wege.

Noch viel mehr ließe sich schreiben – etwa über die Majolika-Stadt Faenza, nach der die Franzosen und Deutschen zinnglasierte Keramik als „Fayence“ titulierten oder über Rossinis Geburtsstadt Pesaro. Doch entdecken Sie selbst…

HIERZU SEMINAR AB 14.2. SOWIE AUGENREISEN AM 23.2., 2.3., 9.3. UND 6.4.

 

PROGRAMM (Änderungen und Umstellungen vorbehalten!)

Sa 20.10.
Flug Hamburg – Bologna (via München); Transfer in die Innenstadt; Hotelbezug (4 Nächte in zentralem 4-Sterne-Haus); Besichtigung je nach Flugzeit.

So 21.10.
Bologna: Piazza Maggiore, Archiginnasio mit Teatro Anatomico, Santa Maria della Vita, Pinacoteca Nazionale.

Mo 22.10.
Bologna: Kathedrale, S. Petronio, Santo Stefano, S. Domenico.

Di 23.10.
Busfahrt nach Ferrara: Kathedrale mit Museum, Casa Romei, Castello Estense.

Mi 24.10.
Busfahrt über Ferrara (Palazzo dei Diamanti, Piazza Ariostea, Museo Schifanoia) nach Gabbice Mare; Hotelbezug (4 Nächte in 4-Sterne-Haus am Strand).

Do 25.10.
Busfahrt nach Rimini (Arco di Augusto, Tempio Malatestiano, Piazza Cavour, Ponte di Augusto e di Tiberio) und Cesena (Biblioteca Malatestiana, Santa Maria del Monte).

Fr 26.10.
Busfahrt nach Urbino: Palazzo Ducale mit Galleria Nazionale delle Marche, Oratorio di S. Giovanni, Chiesa di S. Bernardino.

Sa 27.10.
Busfahrt nach Gradara (Altstadt mit Castello) und Pesaro (Piazza del Popolo, Musei Civici, Kathedrale, Jugendstil-Villa Ruggeri).

So 28.10.
Busfahrt über Faenza (Museo Internazionale delle Ceramiche) zum Flughafen Bologna; Flug Bologna – Hamburg (via München).

Bologna: Torre Asinelli
Foto: Andreas Cante
Bologna: Torre Asinelli
Foto: Andreas Cante